Für ihr aktuelles Forschungsprojekt mit dem Clinical Research Team der Inneren Medizin des CHUV wurde Dr. med. Rahel Villiger mit dem General Internal Medicine Research Fellowship Grant 2025 ausgezeichnet. Das Projekt befasst sich mit dem häufigen Auftreten erhöhter Blutdruckwerte bei internistisch hospitalisierten Patient:innen, die oft durch vorübergehende Faktoren bedingt sind. Eine intensive antihypertensive Behandlung in diesem Setting kann jedoch mit relevanten Risiken wie Nierenversagen, Myokardischämien oder Schlaganfällen einhergehen. Die Smarter-Medicine-Initiative empfahl daher 2023, asymptomatisch erhöhte Blutdruckwerte im Akutspital nicht routinemässig medikamentös zu behandeln.
Anhand von Routinedaten aus fünf Schweizer Universitätsspitälern wird nun untersucht, ob diese Empfehlung bereits zu einer Reduktion unangemessener medikamentöser Behandlungen geführt hat. Zusätzlich werden begünstigende Faktoren sowie mögliche Komplikationen analysiert. Ziel ist es, Low-Value-Care zu reduzieren und die Patientensicherheit zu stärken.
Auch im Jahr 2026 wird die SGAIM den GIM Research Fellowship Grant ausschreiben. Die Bewerbungsfrist dazu läuft vom 2. März bis 12. Juni 2026. Detaillierte Informationen folgen in den nächsten Wochen.
Zur Person
Geboren im Mai 1990 in San Diego und aufgewachsen in einer Medizinerfamilie, führte Dr. med. Rahel Villiger der Weg früh in die Medizin. Ihr Studium absolvierte sie in Bern und schloss es 2016 ab. Während einer Forschungsrotation an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin des Universitätsspitals Bern entwickelte sie ein nachhaltiges Interesse an klinischer Forschung. Heute ist sie als Oberärztin an der Klinik für Allgemeine Innere Medizin (KAIM) am Inselspital tätig und verfolgt eine klar spitalinternistisch orientierte Laufbahn. Den Facharzttitel Allgemeine Innere Medizin erlangte sie im November 2022. Zusätzlich strebt sie den Erwerb des SGNOR-Titels an. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit verbringt Dr. Villiger viel Zeit in der Natur beim Wandern oder im Pferdesport – und seit 2024 auch in einer neuen Rolle: neben Ärztin ist sie nun auch Mutter.