Die Komplexität des Diagnoseprozesses und die schwierigen Entscheidungen, die unter Druck getroffen werden müssen, machen den Diagnoseprozess anfällig für Fehler. Die Folgen dieser Fehler können schwerwiegend sein. Was sind die Hauptursachen für Diagnosefehler, und welche Rolle spielt dabei die Unsicherheit? Und vor allem: Welche kognitiven und systemischen Lösungen können eingesetzt werden, um Diagnosefehler zu vermeiden? Prof. Dr. med. Laura Zwaan ging diesen Fragen am SGAIM-Frühjahrskongress vom 19. bis 21. Mai in einer Keynote Lecture nach. Teilnehmende können das Referat auf der Kongress-Plattform ganz einfach nachschauen.
Heutzutage kann man Millionen Varianten des menschlichen Genoms für einige Dutzend Franken analysieren lassen. Mithilfe dieser Analysen konnten bereits Hunderte Assoziationen mit seltenen und verbreiteten Krankheiten entdeckt werden. Was bedeutet das für die Behandlung unserer Patientinnen und Patienten? Kann die Genomik die Ungenauigkeit verringern und die Qualität der Versorgung verbessern? Welche Probleme sind mit der Genommedizin verbunden? Diesen Fragen widmete sich Prof. Vincent Mooser von der McGill University in Montréal in einem Vortrag im Rahmen des virtuellen SGAIM-Frühjahrskongresses. Im "Primary and Hospital Care" gibt er einen Überblick über das Thema. Teilnehmende des 5. Frühjahrskongress der SGAIM können alle Sessions bis zum 30. Tag nach dem virtuellen 5. Frühjahrskongress der SGAIM nachschauen.
Wir gratulieren den Gewinnerinnen und Gewinner der Kategorien "Freie Mitteilungen", "Beste Posterpräsentationen" und "Best Case Report sponsored by EMH Schweizerischer Ärzteverlag AG" des diesjährigen Frühjahrskongresses ganz herzlich!
25 Prozent der Erwachsenen nehmen Medikamente gegen Sodbrennen und Magenentzündung. Eine Studie zeigt nun, dass Ärzte sie bei jedem vierten Patienten falsch verschreiben. Das Problem der zu langen und zu hoch dosierten Einnahme von Säureblockern ist schon länger bekannt. Seit 2016 steht sie auf der ersten Top-5-Liste der medizinischen Interventionen, von denen die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin abrät. Diese ist Teil der Initiative «Smarter Medicine», bei der medizinische Fachgesellschaften fünf Behandlungen benennen, die möglichst vermieden werden sollten. In einer Befragung unter Schweizer Ärztinnen und Ärzten gaben lediglich 33 Prozent an, dass sie diese Empfehlung einhalten.
Mit der per 1. Juli 2021 in Kraft tretenden Teilrevision des Krankenversicherungs­gesetzes werden künftig die Kantone für die Zulassung von Leistungserbringern zur obligatorischen Krankenpflegeversicherung zuständig. An die Zulassung der Ärztinnen und Ärzte werden Voraussetzungen betreffend Sprachkenntnisse sowie Aus- und Weiterbildung geknüpft. Weniger bekannt ist, dass auch neue Qualitätsanforderungen an Arztpraxen zu erwarten sind. Die Vorlage der Verordnung schreibt unter anderem ein Qualitätsmanagementsystem vor. Der endgültige Text wird innerhalb der nächsten Wochen vom Bundesrat verabschiedet. Erfahren Sie mehr im Interview mit Nationalrätin Ruth Humbel und Regierungsrat Urs Martin.
An der zehnten Delegiertenversammlung vom 22. April 2021 fassten die Delegierten aufgrund der SARS-CoV-2-Pandemie ihre Beschlüsse virtuell. Zusätzlich wurde die Revision des Lernzielkatalogs und der «Ärzte Codex» der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) diskutiert. Mehr zur Delegiertenversammlung erfahren Sie in der Mai-Ausgabe des "Primary and Hospital Care."
«Weniger ist manchmal mehr»: Die SRF-Sendung «Puls» vom Montag, 26. April 2021 widmete sich u.a. der neuen Top-5-Liste der SGAIM für die ambulante Allgemeine Innere Medizin. Dr. med. Lars Clarfeld, Generalsekretär der Schweizerischen Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM) und Geschäftsführer des Trägervereins «smarter medicine - Choosing Wisely Switzerland», sprach im Studio über die neue Top-5-Liste und deren Einfluss.

SGAIM veröffentlicht weitere Top-5-Liste für die ambulante Allgemeine Innere Medizin

Vitamin D-Messung, Eisensubstitution oder ausführliche Gesundheitschecks: Die Schweizerische Gesellschaft für Allgemeine Innere Medizin (SGAIM), die grösste medizinische Fachgesellschaft der Schweiz, veröffentlicht nun eine zweite Liste für ambulant-tätige Allgemeininternisten mit diesen und weiteren Empfehlungen.
Seit 2018 beinhaltet die Facharztprüfung Allgemeine Innere Medizin nicht mehr nur amerikanische Fragen, sondern auch eigens für die Facharztprüfung erarbeitete, nicht öffentlich zugängliche, helvetische Fragen. Der erfolgreiche, mehrjährige Pilotversuch hat den Vorstand der SGAIM bewogen, an diesem bewährten Prinzip auch für die Zukunft festzuhalten. Die helvetischen Fragen stellen ein wesentliches Element der Qualitätssicherung dar, indem sie gewährleisten, das «echte» Basisfachwissen der Allgemeinen Inneren Medizin und nicht die Fähigkeit des Auswendiglernens zu prüfen.
Der 5. SGAIM-Frühjahrskongress vom 19.-21. Mai 2021 zum Thema «precision & uncertainty» wartet mit hochkarätigen, internationalen und nationalen Referentinnen und Referenten in vielseitigen Formaten auf. Ob Long COVID, genomic medicine oder Dyslipidämie beim alten Menschen: Spezifische Veranstaltungen für die Hausarztmedizin, die Spitalmedizin sowie für junge Ärztinnen und Ärzte erlauben ein individualisiertes Fortbildungsprogramm – und das flexibel vom Büro- oder Wohnzimmertisch aus.