Über die Hälfte Bevölkerung in der Schweiz hat das Gefühl, sie selbst oder Personen in ihrem Umfeld hätten schon einmal eine unnötige medizinische Behandlung erhalten. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die der Verein smarter medicine – Choosing Wisely Switzerland in Auftrag gegeben hat. Studien zeigen sogar, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Gesundheitskosten durch Behand-lungen verursacht werden, die medizinisch nicht angezeigt sind. Deshalb lanciert der Verein smarter medicine Anfang Oktober eine breit angelegte Kampagne, welche auf das Thema der Fehl- und Überversorgung in der Medizin aufmerksam macht.
Heute ist in Bern ein neuer Trägerverein gegründet worden, welcher der vor drei Jahren lancierten Kampagne smarter medicine in der Schweiz mehr Schub verleihen möchte. Nebst medizinischen Fach- und Berufsorganisationen unterstützen auch Verbände, welche die Interessen der Patient/-innen und Konsument/-innen vertreten, die Stossrichtung der Kampagne. Sie möchten gemeinsam die Öffentlichkeit dafür sensibilisieren, dass bei gewissen Behandlungen manchmal weniger Medizin mehr Lebensqualität für die betroffenen Personen bedeuten kann. Um dies zu konkretisieren, stellte der Trägerverein heute zwei neue Empfehlungslisten für die Geriatrie und für die Intensivmedizin vor, welche die zwei schon bestehenden Listen der Allgemeinen Inneren Medizin ergänzen. (Ausführliche Dokumentation zur Medienkonferenz vom 12.06.2017)